Anovulation

Ano­vu­la­ti­on be­deu­tet "oh­ne Ei­sprung" (Ovu­la­ti­on). Ein Ei­sprung ist ei­ne not­wen­di­ge Vor­aus­set­zung für ei­ne Be­fruch­tung und ei­ne Schwan­ger­schaft. Der Feh­len­de Ei­sprung, die Ano­vu­la­ti­on, ist ein sehr häu­fi­ges Pro­blem, wenn Paa­re nicht schwan­ger wer­den.

Was ge­nau ist Ano­vu­la­ti­on?
Das ty­pi­sche An­zei­chen ei­ner Ano­vu­la­ti­on ist die Ame­nor­rhoe, das Feh­len oder Aus­blei­ben der men­stru­el­len Blu­tung oh­ne wei­te­re Sym­pto­me. Aber auch bei ei­nem un­re­gel­mä­ßi­gen Zy­klus, bei dem die Zy­klus­län­ge kür­zer als 21 und län­ger als 35 Ta­ge (Oli­go­me­nor­rhoe) ist oder ein re­gel­mä­ßi­ger Zy­klus von 21-35 Ta­gen, kann es manch­mal zum Aus­blei­ben des Ei­sprungs kom­men.

Wie ist die Ano­vu­la­ti­on fest­stell­bar?
Ba­sal­tem­pe­ra­tur Wenn Sie re­gel­mä­ßig ih­re Ba­sal­tem­pe­ra­tur mes­sen, kann an­hand der Kur­ve er­kannt wer­den, ob Sie ei­nen Ei­sprung ha­ben.
Ul­tra­schall An­hand ei­ner Ul­tra­schalluntersuchungen kann die Ärz­tin ei­nen Ei­sprung er­ken­nen. Sie kann so er­ken­nen ob ein Ei­sprung be­vor­steht, bzw. ob ein Ei­sprung statt­ge­fun­den hat.
Blut­un­ter­su­chung Durch ei­ne Blut­un­ter­su­chung kann der Ei­sprung dia­gnos­ti­ziert wer­den.
Dia­gno­se der Ur­sa­chen für die Ano­vu­la­ti­on
Zur Fest­stel­lung mög­li­cher Hor­mons­tö­run­gen wer­den al­le an der Hor­mon­pro­duk­ti­on be­tei­lig­ten Sys­te­me über­prüft: Hy­po­tha­la­mus, Hirn­an­hang­drü­se, Ei­er­stö­cke und an­de­re hor­mon­bil­den­de Drü­sen wie Schild­drü­se und Ne­ben­nie­ren. Es wird der Zy­klus über­prüft und ei­ne ge­naue gy­nä­ko­lo­gi­sche Un­ter­su­chung ge­macht.

Die häu­figs­ten Ur­sa­chen
Po­ly­zys­ti­sches-Ova­ri­al-Syn­drom (PCO) ist in et­wa 70% al­ler Fäl­le die Ur­sa­che für ei­ne Ano­vu­la­ti­on.
Un­ter­funk­ti­on der Keim­drü­sen, wird auch als hy­po­go­na­do­tro­per Hy­po­go­na­dis­mus be­zeich­net, ist in et­wa 10 Pro­zent die Ur­sa­che für den aus­blei­ben­den Ei­sprung
Hy­per­prol­ak­tin­ämie, ei­ne Er­hö­hung des Prol­ak­tinspie­gels, ist in et­wa 10 Pro­zent die Ur­sa­che für die Ano­vu­la­ti­on.
Aus­fall der Ei­er­stö­cke, auch als Hy­po­go­na­do­tro­per Hy­po­go­na­dis­mus hy­per­go­na­do­tro­pic be­zeich­net, ist in et­wa 10 Pro­zent der Fäl­le für den aus­blei­ben­den Ei­sprung ver­ant­wort­lich.
Wo lie­gen die Pro­ble­me?
Es gibt drei ver­schie­de­ne Kör­per­tei­le, die für die Ei­sprung­pro­ble­me zu­stän­dig sind:

1. Hy­po­tha­la­mus

PCO Po­ly­zys­ti­sches Ova­ri­al-Syn­drom
Über­mäs­si­ger Stress - auch durch zu­viel Sport
Be­stimm­te Di­äten
nied­ri­ger BMI
Ma­ger­sucht
plötz­li­cher Ge­wichtsver­lust
ei­ni­ge chro­ni­sche oder ernst­haf­te Krank­hei­ten
ei­ni­ge Me­di­ka­men­te wie z.B. Opi­ate

2. Hirn­an­hang­drü­se

Hy­po­thy­reo­se (Un­ter­funk­ti­on der Schild­drü­se)
Hy­per­thy­reo­se (Über­funk­ti­on der Schild­drü­se
Zu viel Prol­ak­tin. Der Prol­ak­tin­wert kann in Zu­sam­men­hang mit der Ein­nah­me ver­schie­de­ner Me­di­ka­men­te er­höht sein z.B. Be­ru­hi­gungs­mit­tel oder auf­grund ei­nes Tu­mors der Schild­drü­se.

3. Ei­er­stö­cke

Aus­fall der Ei­er­stö­cke (Me­no­pau­se)
Vor­zei­ti­ge Me­no­pau­se
Se­kun­dä­re Ova­ria­l­in­suf­fi­zi­enz z.B. auf­grund ei­ner Au­to­im­mun­er­kran­kung oder ver­ur­sacht durch Che­mo- oder Strah­len­the­ra­pie.

The­ra­pie der Ano­vu­la­ti­on
Falls kein Ei­sprung vor­han­den ist, wird die Ärz­tin ver­su­chen, die Ur­sa­che hier­für zu fin­den und dann ge­zielt und in­di­vi­du­ell zu the­ra­pie­ren. Ano­vu­la­ti­on ist in den meis­ten Fäl­len (in et­wa 85%) be­han­del­bar.